Sachlich, ruhig, imformativ

Oerlinghausen/Helpup. Eine sehr informative, sachlich geführte Mitgliederversammlung setze die anwesenden Vertreter des NABU Kreisverbandes Lippe über die umfangreichen Tätigkeiten und den – teilweise – bedrohlichen Zustand der lippischen Flora und Fauna in Kenntnis. In seinem Tätigkeitsbericht für den Vorstand ging der Vorsitzende des NABU, Bernd Milde, unter anderem auf das geplante und bereits im Bau befindliche Verteilungszentrum des Internetriesen Amazon ein. Er wies auf den massiven Eingriff in die Natur hin, vor allem durch die Versiegelung der Flächen. „Alleine durch die Planung von ca. 1000 Stellflächen für PKW und LKW“, so der Vorsitzende, „wird hier Natur vernichtet. Unser Vorschlag, durch ein dreigeschossiges Parkhaus den Flächenverbrauch für die Parkplätze auf ca. 20 % zu reduzieren, wurde nicht beachtet.“ Auch durch den in Planung stehenden Ausbau der Bahnverkehrsstrecke zwischen Bielefeld und Hannover sind die Naturschutzorganisationen gefordert. Bernd Milde wies auf die möglichen Auswirkungen bei Umsetzung des Deutschlandtaktes hin.

Für ihre langjährigeArbeit für den NABU wurden die Mitglieder Thomas Pusch, Annelie Katzke und Dirk Rosenlicht vom Vorsitzenden mit der bronzenen Ehrennadel ausgezeichnet.

Susanne Haferbeck, als Geschäftsleiterin für die Umweltbildungsstätte Rolfscher Hof, konnte nach den zuletzt durch die Corona-Pandemie stark reduzierten Veranstaltungen wieder volle Terminkalender verbuchen. Durch gute, innovative Ideen hat das Team vom Rolfschen Hof auf kreative Weise dazu beigetragen, die finanzielle Situation zu entschärfen und die Umweltbildungsstätte gut durch die Pandemie geführt zu haben.

Auch die Nationalpark Koordinierungsstelle hat die Öffentlichkeitsarbeit nach der coronabedingten Pause wieder aufgenommen. Ein Schwerpunkt der Arbeit, konnte Marcus Foerster den Anwesenden berichten, lag in der Durchführung von Exkursionen und Gesprächen mit Vertretern der verschiedenen politischen Fraktionen. Wie wichtig die geleistete Arbeit ist, zeigt das Beispiel auf dem Truppenübungsplatz Stapel, wo das Areal mit einem 2,5 Meter hohen, kilometerlangen Zaun, der zusätzlich tief ins Erdreich eingegraben wurde, für alle Wildtiere eine unüberbrückbare Barriere darstellt. Diese Wand wird die Artenvielfalt in der Senne beeinflussen.

Die Kassenführung des NABU Lippe und des Rolfschen Hofes waren in den letzten Jahren vorbildlich geführt und so konnten die Kassenprüfer Christiane und Manfred Stolz bei der Überprüfung der Bucher auch in diesem Jahr keine Unregelmäßigkeiten feststellen. Auf ihren Antrag wurden die Kasse und der Vorstand von den anwesenden Mitgliedern einstimmig entlastet.

Zum Abschluss der Versammlung schilderte Bernd Mühlenmeier die derzeitigen Projekte zum Erwerb neuer Grundstücke. Gerade für die NABU Gruppe Leopoldshöhe wäre der Erwerb der geplanten Fläche wünschenswert. Die Vorstellung der im Eigentum des NABU stehenden Grundstücke und die bereits umgesetzten Naturschutzmaßnahmen rundeten den mit vielen Fotos versehenden Vortrag ab.