Orchideenwiesen Humfeld

Ein kleines Paradies in der Begaaue

Breitblättriges Knabenkraut
Breitblättriges Knabenkraut

Den Kern der 13 ha großen NABU- Flächen in Humfeld an der Bega bilden die Orchideenwiesen. Die hier vorkommende Orchideenart ist das Breitblättrige Knabenkraut, eine seltene Pflanze, die Feuchtigkeit und viel Licht benötigt. Zu viele Nährstoffe sollten an ihren Standorten nicht im Boden sein. Dort wo mit Mineraldünger oder Gülle gedüngt wird, verschwindet sie schnell. Mitte der Neunziger Jahre konnte die NABU- AG Dörentrup auf den Begawiesen noch 700 blühende Exemplare zählen. Die Zahl der Orchideen hat inzwischen stark abgenommen. Neben schädlichen Einflüssen der intensiven Landwirtschaft in der Umgebung und der Anreicherung der Flächen mit Stickstoff aus der Luft kommt als Ursache möglicherweise der fehlende Aufstau der Bega durch die unterhalb liegende Bruchmühle und der damit einhergehende niedrigere Grundwasserstand in Betracht. Durch den Verschluss von Gräben wird daher nun versucht, das Wasser in den Wiesen zu halten.


Neben der vielfältigen Flora zeichnet sich das Gebiet auch durch zahlreiche seltene Vogelarten aus: Wasseramsel, Eisvogel, Rohrammer, Bekassine, Sumpfrohrsänger und Braunkehlchen auf dem Durchzug sind einige der ornithologischen Besonderheiten in der Begaaue. Der ganzen Vielfalt der Vogelwelt wird man gewahr, wenn man an einem Frühlingsmorgen am Rande der Begaaue verweilt und dem mannigfaltigen Konzert der Singvögel lauscht.


Seit 1985 hat der NABU ein ganzes Netz von Flächen entlang der Bega angekauft und durch Naturschutzmaßnahmen aufgewertet. So wurden Fichtenwäldchen in Erlen-Eschenwald umgewandelt und Bachabschnitte renaturiert und mit standorttypischen, heimischen Gehölzen bepflanzt. Entlang der Gräben wurden über 200 neue Kopfweiden gepflanzt, die nun in einem Turnus von 3-5 Jahren geschnitten werden. Ernst Schafmeister und Andreas Krüger haben hier seit Jahren vorbildliche Arbeit geleistet. Daneben wurden etliche Tümpel angelegt und ein Altarm der Bega ausgebaggert, so dass man auf den NABU- Flächen heute ein abwechslungsreiches Mosaik unterschiedlicher Biotope mit einer Vielzahl  angepasster Tier- und Pflanzenarten findet.