Der Rinnenberg

Niederwaldwirtschaft und Naturschutz im Extertal

Der Rinnenberg im Extertal. Foto: M. Füller
Der Rinnenberg im Extertal. Foto: M. Füller

Bei Bremke im Extertal liegt das 22 ha große Schutzgebiet Rinnenberg. Wie ein Ruderboot kieloben ragt als Kernstück der Rinnenberg empor. Während der Nordhang des Rinnenbergs von Buchenhochwald beherrscht wird, ist der trocken-warme und lichtere Südhang von Eichen, Hainbuchen und Feldahorn geprägt. Hier finden sich auch einige wärmeliebende botanische Kostbarkeiten wie Mannsknabenkraut, Pfirsichblättrige Glockenblume, Rauhe Nelke und Duftende Schlüsselblume. Als große Besonderheit kommt im Gebiet noch die Elsbeere, eine Verwandte der Eberesche, vor. Diese seltene Baumart ist ein Relikt der ehemaligen Niederwaldwirtschaft am Südhang und auf der Kuppe des Berges. Zur Erhaltung der seltenen Pflanzengesellschaften des Rinnenbergs wurde diese Wirtschaftsweise in Teilbereichen wieder aufgenommen.

 

Der Rinnenberg ist hufeisenförmig von einem Grünlandgürtel umschlossen, der nahe dem Dorf Bremke in einen trockenen Steilhang ausläuft. Der Untergrund wird hier vom durchlässigen Steinmergel gebildet und es kommen  verschiedene Pflanzenarten der Halbtrockenrasen und Magerweiden vor. Schon im Mai wiegen sich blaue und violette Blütentrauben der Kreuzblume im Wind. Im Hochsommer erfreuen sich verschiedene Tagfalter an den höherwüchsigen, aber nicht minder schönen, purpurroten Korbblüten der Flockenblumen. Erst spät im Jahr recken sich die Glockenblüten des Fransenenzians dem Himmel entgegen. Und über allem liegt der Duft des Thymians.

Pfirsichblättrige Glockenblume. Foto: M. Füller
Pfirsichblättrige Glockenblume. Foto: M. Füller

Das Magergrünland wird  von der Schafherde (Skudden) des NABU Extertal extensiv beweidet. Durch regelmäßige Mahd durch einen ortsansässigen Landwirt soll das übrige feuchtere und nährstoffreichere Grünland langfristig ausgemagert werden, um auch hier wieder artenreiche Grünlandbestände zu etablieren. Im Jahr 2001 wurde ein begradigter Bach am Fuß des Rinnenbergs in sein ursprüngliches Bachbett zurückverlegt.  Auf einer Länge von 400 m kann das befreite Gewässer nun wieder einen naturnahen Lauf in der Aue ausbilden. Daneben hat der NABU Extertal im Gebiet zahlreiche hochstämmige Obstbäume gepflanzt und damit einen alten Obsthof  wiederhergestellt.

 

Durch die Verbindung von ehrenamtlichen Engagement, Flächenankauf, einer den besonderen Charakter des Gebietes berücksichtigenden Entwicklungsplanung und die konsequente, langfristige Umsetzung der vorgesehenen Maßnahmen ist der Rinnenberg ein Beispiel für die effektive Zusammenarbeit des NABU mit der Biologischen Station Lippe.