2. Lippische Artenschutz-Konferenz

Umweltminister Krischer sieht katastrophalen Verlust der Arten

Detmold. Nach gut fünf Jahren hat der Kreis Lippe erneut zur 2. Artenschutz-Konferenz in das Kreishaus eingeladen. Vom 02.  bis zum 03. Februar wurden Gespräche rund um die biologische Vielfalt in Lippe geführt und diskutiert, wie die Biodiversitätsstrategie der 1. Artenschutz-Konferenz aus dem Jahre 2018 fortzuführen ist. „Ich hätte mir zur Einleitung einen kurzen Überblick über den Stand der damals beschlossenen über 130 Ziele und Maßnahmen gewünscht,“ erklärt Bernd Milde, Vorsitzender des NABU Lippe zu der ansonsten sehr gut gelungenen Neuauflage.

Der Landrat Dr. Axel Lehmann eröffnete die Konferenz. Regierungspräsidentin Anna Katharina Bölling richtete sich in ihrem Videogrußwort an die Teilnehmer:innen.

Neben Vertretern aus der Kreisverwaltung und der Politik steuerten in der 2. Artenschutz-Konferenz auch Vertreter der Forst- und Landwirtschaft sowie der Naturschutzverbände ihr Fachwissen bei.

 

 

 

Oliver Krischer, Umweltminister NRW

 

Der Minister für Umwelt, Naturschutz und Verkehr des Landes NRW, Oliver Krischer, sprach am ersten Tag in seinem Abendvortrag „Herzensangelegenheit oder Überlebensstrategie? – Wie Menschen ihren Lebensraum retten und vielfältig erhalten können“ viele aktuelle Problemfelder an. Der Minister konstatierte einen „katastrophalen Verlust der Arten“ und warnte davor die globalen Krisen des Arten- und Klimaschutz gegeneinander auszuspielen. Er erläuterte den derzeitigen Stand der Landesregierung zum Ausbau unseres Bundeslandes zur 1. Industriellen Klimaschutzregion und das dieser nur durch einen weiteren massiven Ausbau der erneuerbarer Energien möglich sei.

Talkrunde mit dem Umweltminister

Anschließend gab es eine Talkrunde mit dem Minister, an der Frau Dr. Röder, Verwaltungsvorständin im Kreis und der Landrat Dr. Axel Lehmann teilnahmen. Der Landrat sah in den Beschlüssen der Weltnaturkonferenz im Dezember 2022 in Montreal die Bestätigung das „Lippe auf dem richtigen Weg der Artenschutzstrategie“ sei.

Zuvor hatte der lippische Tierfilmer Robin Jähne mit eindrucksvollen Bildern und Erläuterungen die Biodiversität im Kreis Lippe in Szene gesetzt.

Nach der Talkrunde erhielt der Umweltminsiter Krischer vom Landrat Dr. Lehmann u.a. eine Ehreneintrittskarte für die neue Klimaerlebniswelt in Oerlinghausen und freien Eintritt zum Archäologischen Freilichtmuseum

Großes Podium für Verbände

Die abschließende Podiumsdiskussion wurde durch Statements eröffnet, in denen die Vertreter der Naturschutzverbände BUND NRW (Holger Sticht) und NABU Lippe (Bernd Milde), Landwirtschaft (Dieter Hagedorn) Naturschutzbehörde (Daniel Telaar), Regionalforstamt  OWL (Holger-Karsten Raguse) und Dr. Robert Bartz (Kommunen für Biologische Vielfalt) die Aktivitäten ihres Verbandes oder ihrer Einrichtung kurz vorstellten.  Die Moderatorin Julia Ures schnitt mit ihren Fragen viele aktuelle Themenfelder an, über die lebhaft diskutiert wurde. Eine lautstarke und energische Unterstützung des Publikums erhielt der Diskussionsbeitrag von Bernd Milde zum Entwurf des neuen Regionalplans. Aus Sicht der Naturschutzverbände wird die Chance vertan, in OWL in den nächsten 30 Jahren eine nachhaltige und flächenschonende Regionalentwicklung zu ermöglichen.

Der zweite Tag stand ganz im Zeichen der unterschiedlichen Workshops. Die Arbeit an den Themen der Workshops soll durch weitere Gespräche im Jahr 2023 vertieft werden.

Fazit: Eine Stärke von Lippe ist die gute Gesprächskultur sowie die Bereitschaft sich tatkräftig und gemeinsam für eine Verbesserung der Artenvielfalt in unserem Kreis einzusetzen.

 

 

 

 

Bernd Milde, Vorsitzender NABU Lippe, erhielt wiederholt großen Beifall für seine Statements


Fotogalerie Artenschutzkonferenz

Fotos: T. Pusch